Sinnliche Küchen­accessoires

Von Raphael Rossel • 30.11.14

Küchenuntensilien sind profane Alltagsgegenstände; sie haben erst einmal an Herd oder Tisch ihren Dienst zu tun. Oft sind sie auch gestalterisch das, wozu sie bestimmt sind; praktisch. Man käme vielleicht gar nie auf die Idee, sie in die Hand zu nehmen, denn die wenigsten Küchenuntensilien wecken Begehrlichkeiten. Kurz: Der Reiz handelsüblicher Küchenutensilien liegt weder an deren Formen noch Materialien.

Umsomehr fallen schlichte und formschöne Küchenaccessoires auf. So wie jene zum Beispiel, die der junge Industriedesigner Carlo Clopath aus Trin gestaltet hat.

Mit seiner Kollektion «Palutta» hat der Bünder eine Serie von Utensilien geschaffen, die jede Küche aufwertet. Denn von ihnen geht eine Sinnlichkeit aus, die sich auch als in Holz geschnittene Poesie umschreiben lässt.

Die Qualitäten der Gegenstände liegen in der Verbindung von Material und Form. Letztere gründet am Beispiel des Löffels in der Reduktion auf das Ursprüngliche und Einfache: Griff und Löffelschale sind aus einem einzigen Stück gefräst. Das Werkstück wird zuerst gedrechselt und anschliessend in einem mehrstufigen Verfahren auf einer CNC-Fräse vollendet.

Die Formensprache aller Accessoires verdeutlicht, dass hier ein Gestalter am Werk war, der mit seinen Gegenständen Geschichten erzählen will. Es sind dies die Darstellungen von den handwerklichen Traditionen und Bräuchen und von den einfachen und schmackhaften Gerichten aus dem Bünderland. Er übertrug das kulturelle Erbe auf Küchenaccessoires und es bleibt anzunehmen, dass er weitere Alltagsgegenstände mit derselben Philosophie und dem gleichen Geschick beleben wird.

 

Kaufen:

Die hier beschriebene Serie von Küchenuntensilien «Palutta» wird von der Bündner Firma Okro in Serie hergestellt. Anfragen oder Bestellungen nimmt der Designer gerne per Mail entgegen: info@carloclopath.com

Carlo Clopath

Carlo Clopath (1986) ist Schweizer Industriedesigner. Er studierte an der ECAL in Lausanne und arbeitete nach seinem Diplom 2012 in Cecilie Manz’ Büro in Kopenhagen, Dänemark. 2014 installiert er sein Büro in Trin, Graubünden. Im gleichen Jahr wird sein Schaffen mit einem Swiss Federal Design Award und dem Kulturförderpreis des Kantons Graubünden ausgezeichnet. Seine Werke werden unter anderem in Mailand, Wien, Eindhoven, Tokyo und in Kopenhagen ausgestellt.

Weitere Informationen zur Designerin findest Du hier:

http://carloclopath.com/

Fotografie: Hans-Ruedi Rohrer