Raphael Rossel • 27.05.2016

Tisch mit Falten

Zum ersten Mal für Tossa hat Florian Hauswirth ein Möbel entworfen: Pli. Der Salontisch trägt unverkennbar die Handschrift des Bielers.

Der Industriedesigner Florian Hauswirth hat für das Schweizer Label Tossa eine Gruppe Beistelltische aus Holz entworfen: Formal-ästhetisch wie funktional überzeugend.

Beistell- oder Sofatische gibt es beliebig viele, kaum ein Label führt nicht mindestens ein Exemplar in seiner Kollektion. Besonders beliebt sind sie deshalb, weil sie in der Funktion einfach und als anspruchsloses Accessoire unverzichtbar sind. Wo bleibt – abgesehen vom Umgang mit dem Material – da die Innovation?, ist man geneigt zu fragen. Findet sie in der Masse überhaupt noch statt?

Sie tut. Eine spielerische, funktional wie formal überzeugende Antwort liefert Florian Hauswirth mit seinem ersten Entwurf für das Schweizer Möbellabel Tossa. Auf Wunsch von Ralf Geckeler, dem Besitzer des auf Holzmöbel spezialisierten Labels mit Sitz in Turbenthal, entwarf Florian Hauswirth einen Beistelltisch, der «mehr kann», so das Auftragsbriefing.

Vor seiner Weiterbildung zum Industriedesigner in Aarau war der gelernte technische Modellbauer für Vitra tätig. Das Handwerk und die Auseinandersetzung mit dem Material, seinen konstruktiven Möglichkeiten und deren Überprüfung im Detail kommen nun in Pli zum Ausdruck: Die Tischplatte lässt sich abheben, die Beinkonstruktion ist faltbar und die Streben sind gegengleich. Damit lässt sich der Beistelltisch bei Nichtverwendung an die Wand stellen – wo er auch als flaches Objekt eine gute Figur macht. Als kleine Gruppe erst recht.

Infos:

Das Tischtablett ist aus massivem Eschenholz und aus zwei Stücken gefräst; Platte und Rand, die anschliessend miteinander verklebt werden. Die Beistelltische gibt es in zwei Höhen, wahlweise mit einer längsovalen oder runden Tischblatte. Das Holz gibt’s entweder naturbelassen (geölt) oder als schwarz lackierte Version. Mehr Infos unter www.tossa.ch

Fotografie: Stefan Hofmann