Ein Manifest in 10 Objekten.

#3 Tisch

CARTE BLANCHE
ANTONIO SCARPONI • 19.04.2018

Lesen Sie das Manifest in unserem ersten Artikel #1 Sessel.

Dieser Tisch wurde für weltliche, aber trotzdem «heilige» Zeremonien entworfen, wie etwa, wenn man nach einem langen Winter endlich wieder Freunde am Sonntag zum Mittagessen in den Garten einlädt. Selbst wenn er in Innenräumen aufgebaut wird, fühlt man sich immer wie auf einer Wiese, auf der man zusammen mit Freunden umgeben vom Zirpen der Grillen und hohem Gras die Sonne geniesst. Der Tisch besteht aus zwei leichten Böcken, die sich dank des Gewichts der Verschalungsplatten selbst stabilisieren. Nach demselben Prinzip können drei Meter lange Bänke hergestellt werden, auf der bis zu fünf Personen pro Tischseite Platz finden.

A, B, C: Bretter aus gehobeltem, FSC-zertifiziertem Tannenholz verschiedener Grössen. 4 x Typ A, 2 x 4,5 x 83 cm, 6 x Typ B, 2 x 4 x 105 cm, 2 x Typ C, 2 x 4 x 124 cm. Die Profile sind mit Längen von 1 oder 2,5 m in allen Baumärkten erhältlich (Coopbau, Jumbo, Migros DoIt, Bauhaus usw.), die Stücke kann man nach dem vorliegenden Schema vor Ort im Baumarkt schneiden lassen. Die Profile sollen gerade, mit wenigen Knoten sein.
D: Holzpaneel für armierte Verschalungen. Masse: 2,8 x 40 x 300 cm.
E: Gipskartonschrauben, 3,5 x 35 mm, Farbe Schwarz (wichtig).
F: Bohrer/Akkuschrauber.
G: 3 mm Holzbohrer.
H: Schraubendreher, empfohlen wird aber ein Akkuschrauber.
I: Bleistift.
L. Metermass mit ausziehbarem Massband.

Mit dem Bleistift (I) die angegebenen Masse an beiden Enden eines der Profile des Typs B anzeichnen.

Mit dem Drei-Millimeter-Holzbohrer (G) an den Enden der Platten (B) die Löcher an den angezeichneten Punkten bohren. Es wird empfohlen, das erste gebohrte Element als Vorlage für die nachfolgenden Bohrungen zu verwenden. Legen Sie die Profile möglichst auf ein Zwischenstück auf, um die Unterlage nicht zu durchbohren.

Nun das Profil B an das Ende der kurzen Seite der beiden Profile Typ A anschrauben. Darauf achten, dass die Verbindung perfekt rechtwinklig ist. Diesen Vorgang wiederholen, um die beiden Portale zu erhalten, die die Basis der Tischstruktur bilden.

In einem Abstand von 3,3 cm von dem nun angeschraubten Profil B ein weiteres Profil auf der gegenüberliegenden Seite am Profil A anschrauben. Dieses Mass resultiert aus der Plattendicke. Möchten Sie eine andere Fläche als die hier vorgeschlagenen 2,8 cm Stärke verwenden, wird empfohlen, 5 mm zur Dicke des gewählten Bretts hinzuzufügen, damit man das Mass erhält, das erforderlich ist, um es in die Böcke einzuklemmen und die Stabilität der Struktur zu gewährleisten, die durch das Gewicht des Tisches selbst verstärkt wird.

Nun wird ein weiteres Profil B am Ende des Profils A angeschraubt. Wie bei den vorhergehenden Punkten wird der Vorgang bei beiden Böcken wiederholt, die die Struktur des Tisches bestimmen.

Nun das Profil C als Diagonale an die vorher zusammengebauten Böcke anschrauben. Dieses Element garantiert die für den Tisch notwendige Stabilität, auch bei Querbeanspruchungen.

Die Platten D nun (eventuell mit Hilfe weiterer Personen) in das Innere des zusammengebauten Bocks einfügen. Achten Sie darauf, die Seiten richtig einzulegen. Die Struktur versteift sich unter dem Gewicht des Tisches selbst. Die Böcke müssen ihrer natürlichen Neigung nach innen folgen und die Platten unter dem Effekt der Schwerkraft einklemmen.

Nun auch den zweiten Bock ebenso einrichten. Es wird empfohlen, die Böcke ca. 60 cm vom Ende des Tisches aufzustellen. Dieser Tisch ist dazu ausgelegt, in kurzer Zeit grosse Platten mit wenig Aufwand und wieder umkehrbar zusammenzubauen. Die Platten können dann eben für den vorgesehenen Zweck oder anderweitig verwendet werden.

Illustration: Antonio Scarponi